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Als es wieder mal darum ging, wo geht die nächste Reise hin, sollte diesmal die Ulli einen Vorschlag machen (bisher hatte ich mich meist mit den Reisezielen beschäftigt, da es mir auch großen Spaß macht) , die spontane Antwort darauf war „SANSIBAR“.
Klar Sansibar, das ist doch….. und wie kommst du auf Sansibar war meine Reaktion darauf? Sie entgegnete darauf „na bei Achim Reichel im Lied ALOHA HEA kommt doch die Zeile vor „wenn mich einer fragt, wo es am schönsten war, sag ich Sansibar“ .
Mein Ehrgeiz war geweckt, Schleppi (so heißt mein Notebook) auf den Schoß und Google aktiviert und siehe da, Sansibar ist eine Bar auf Sylt.
Mir war natürlich klar, dieses oder besser diese Sansibar war nicht gemeint, also neuer Versuch.
„Sansibar, Afrika“ waren die Reizwörter die ich Google gegönnt habe und siehe da, Sansibar oder auch Zanzibar ist ein Archipel im Indischen Ozean, vor und zu Tansania.
Dieses Archipel besteht aus einer Inselgruppe zu der u.a. die Inseln Pemba und Unguja gehören, wobei Unguja die Hauptinsel mit der Hauptstadt „Sansibar Stadt“ (Stone Town) ist.
Herrliche weiße Sandstrände, türkises Meer, Kokospalmen, Worte die einen gleich zum Kofferpacken nötigen.
Nun der Abgleich zwischen unserer Urlaubszeit und der wetterbestimmten Reisezeit, also in dem Fall der April.
Ausgerechnet der April liegt in der Regenzeit, die von März bis Ende Mai geht, die beste Reisezeit ist natürlich Januar, Februar und von Juni bis Oktober, aber da wir ja in einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis sind (was für schreckliche Worte) also Arbeiten gehen, no Risk no Fun!
Da ich noch nie einen verregneten Urlaub hatte und Regen auf Unguja besser ist, als der Regen im April in Deutschland und ich ein sehr optimistischer Mensch bin, ran ans buchen.
Bei den vielen Reiseportalen das richtige Angebot zu finden erfordert schon viel Ehrgeiz, aber den habe ich.
In diesem Fall war das Angebot überschaubar, ein Hotel in unserer Preisklasse der Rest mit Abstand darüber, aber es ist ein 4 Sterne Hotel, natürlich Landeskategorie, aber das muss ja nichts heißen.
Zum Buchungszeitpunkt war mir noch nicht klar was wir da gebucht hatten,
Jackpot!
Ich hatte tatsächlich die Saat für einen echten Traumurlaub gesät.
Unsere Unterkunft innerhalb der Anlage hieß BAOBAB-Rooms, ich gebe zu, ich hatte es gewählt, da ich den Namen so schön fand, was es bedeutete bekam ich erst nach erfolgter Buchung raus, doppelstöckige Häuser in einem Dschungel ähnlichen Garten, in einem separaten Adult-Only-Bereich, mit dazugehörigem doppelstöckigen Infinity-Pool mit Bar.
Da die Bar aber in der Nebensaison personell und materiell nicht bespielt war, hatten wir den idealen Ort totaler Entspannung.
Aber da war ja noch…..
Der Strand, die Palmen, das Meer und dass genau so wie in vielen Beschreibungen zu lesen war, einfach ein Paradies!
Sand so weit das Auge reicht, so fein wie Weizenmehl 405 und wenn man darauf läuft, fühlt es sich an, wie ein Betonboden mit Samt überzogen, Spaziergänge, besonders bei Ebbe, ein Träumchen.
Ebbe bedeutet im Fall Sansibar Kiwengwa-Strand 1,4 Km landauswärts, denn so weit geht das Wasser zurück.
das haben wir auch mal fast ausgereizt, als ein einheimischer Fischer (wir waren bereits einen Kilometer rausgegangen) uns gewunken hat und dabei klar machte, das wir stehen bleiben sollten, das taten wir dann auch.
Er legte seine Harpune an, schoss und traf einen kleinen Rochen mit dem er uns entgegen kam, er stoppt kurz, schlug dem platten Tier den Schwanz ab und erklärte uns dass jener Plattfisch sich in den Sand eingräbt und wenn man darauf tritt (original Wortlaut) auaauaaua.
Es gibt ja nichts Besseres, als 1000 Meter, oder ca. 1500 Schritte, oder nach der Aussage ca 5000 Schritte, da man nicht mehr weiß wo man hintreten soll und darf.
Ich hatte ja noch den Vorteil, dass ich keine Angst vor den vielen Seeigeln hatte, bei Ulli sah das aber gaaaaanz anders aus.
Zum Glück waren wir vor Eintreffen der Flut wieder zurück, denn auf einen Rochenstachel im Bein können wir beide gut verzichten.
Was die Gezeiten angeht, wir lieben es in ruhigem Wasser bei 29 Grad Wassertemperatur nur so vor uns hin zu dümpeln, ich habe aber auch nichts dagegen in hohen Wellen zu toben.
All das bekommt man auf Sansibar über den Tag verteilt, morgens dümpeln, mittags lange und breite Spaziergänge und nachmittags in die Wellen springen.
Was das Tauchen angeht, war ich wahrscheinlich vom Roten Meer zu verwöhnt, wir sind mit einer Dhau rausgefahren und konnten an einer Stelle tauchen, von der uns von den Seglern gesagt wurde es wäre eine gute Stelle, leider konnten wir außer ein paar Zebrafischen und Seesterne nichts sehen.
Die Fahrt mit der Dhau war aber klasse, ich hatte vor der Reise eine Dokumentation vom NDR gesehen in der es um das Transportmittel „Dhau“ ging und da entstand der Wunsch einmal da mitfahren zu können .
Direkt am Strand lag nun so eine Dhau und ich fragte die Männer an Bord ob die uns mal mitnehmen würden.
Klar ist ja deren Geschäft, aber für 80 Dollar… nein, das ist zu teuer.
nach hartnäckigem Handeln, durften wir für 20 Dollar für 3 Stunden einsteigen, das war ein Spaß.
Stone Town
Wenn man schon auf Unguja ist, sollte man unbedingt nach Stone Town.
Stone Town ist der älteste Stadtteil von Sansibar Stadt, der Hauptstadt des tansanischen Teilstaates Sansibar.
Wir hatten von Hotelgästen den Tipp bekommen bei Facebook nach „deutschsprachiger Guide“ zu suchen, dieser bietet Touren auf Sansibar an, dies tat ich dann und konnte so mit Nabil (dem Guide) eine Tour nach Stone Town aushandeln.
Zum vereinbarten Zeitpunkt tauchte er mit einem Kleinbus auf und wir fuhren los. Erst mal stellte er sich uns vor, wir unterhielten uns, auch über seine guten Deutschkenntnisse , worauf die Frage von ihm kam ob wir Achim Reichel kennen würden, wir erzählten ihm dass das Lied Aloha hea he der Grund war weshalb wir auf Sansibar gekommen sind, da fing er plötzlich in reinstem Deutsch an zu singen, „Hab die ganze Welt gesehen, von Singapur bis Aberdeen, Wenn du mich fragst wo’s am schönsten war sag ich Sansibar……… er war so textsicher, wie wir es uns in dem Moment gewünscht hätten, der Bann war gebrochen.
Als wir in Stone Town angekommen waren zeigte er uns als erstes den großen Markt, an Obst und Gemüseständen vorbei in die Fischhalle (wer nicht weiß wie Fisch riechen kann ist hier richtig), es hat erbärmlich gestunken. Weiter in die Fleischhalle, an abgezogenen Rinderschädeln vorbei kamen wir dann an einen Ort, der entschädigte uns für all die fiesen Gerüche die wir mittlerweile als komplette Mischung in unseren Nasen hatten, der Gewürzmarkt!
Was war das für ein Duft, in hunderten kleiner durchsichtiger Beutel befanden sich eben so viele unterschiedliche Gewürze, von denen ich mir wünschen würde ich hätte nur eine kleine Auswahl Zuhause, da ich aber ein sehr skeptischer Mensch bin und wer weiß was in den Tütchen sein konnte…..
Jetzt noch ein Abstecher in den Hühnermarkt und der Eindruck eines richtigen Afrikanischen Marktes war geprägt.
Von dort liefen wir zu einem Hotel, mit vielen kleinen Fragezeichen über unseren Köpfen kamen wir auf das Dach, auf dem mir zuerst der große Pool, dann die Gastronomie und mit Begeisterung die wunderschöne Aussicht auffiel.
Wir zogen weiter, von Gasse zu Gasse, scheinbar von Fahrrädern, Mopeds und Motorroller umringt und blieben plötzlich vor einem alten mehrstöckigen Haus stehen, Nabil erklärte uns, dies sei das Geburtshaus von Freddie Mercury, der hier bis zu seinem 8. Lebensjahr gelebt hat.
Nach dem unser Guide uns sein Zuhause gezeigt hat, sind wir am Haus der Wunder vorbei in einem kleinen Park gelandet, dort war ein freundlicher Einheimischer der mit eine Audio-CD verkaufen wollte, ich war auch sehr interessiert, hatte aber leider kein Kleingeld dabei, worauf er mir seine ganzen CD´s in die Hand drückte (es waren 3) und mir versicherte er würde den Schein Wechseln gehen, also gab ich ihm das Geld und er verschwand.
Ich hatte ein gutes Gefühl, aber Ulli meinte „das Geld ist weg“ . Er hatte aber doch mir seinen Ganzen Laden anvertraut , na ja, eine kleine Werbetafel und eben diese 3 CD´s . Es verging Minute um Minute, meine anfängliche Sicherheit vermischte sich bereits mit dem Misstrauen von Ulli. Unser Guide begab sich auf die Suche nach dem „Geschäftsmann“ , das Grinsen von Ulli wurde immer breiter, sollte sie doch Recht behalten, sollte mein Vertrauen beschädigt werden? Na zur Not können wir ja die CD´s im Hotel verkaufen und sogar den Wert mehren , so der Kommentar meiner Herzallerliebsten.
Plötzlich spricht mich jemand von hinten an, ich dachte schon jetzt kommt der nächste mit der selben Masche.
Nein, es war der Händler, der mir mit einer Entschuldigung das es so lange dauerte, das restliche Geld gegen das Pfand, welches ich im Kopf schon weiter verkauft hab tauschte. meine Welt war wieder hergestellt, man kann den Menschen auf Sansibar trauen.
Leider war Nabil verschwunden, er war ja noch auf der Suche.
Auf die Suche nach Nabil begab sich nun unser Fahrer, der uns zu unserem Hotel bringen wollte. Das erinnerte mich an eine Geschichte die ich mal in der Schule gelesen hab „schickt der Hans den Jockel…“ 10 Minuten später waren wir alle wieder vereint und konnten die Fahrt zum Hotel angehen.
Es war ein toller Ausflug, so toll wie die Strände, das Meer, das Wetter (was wie erwartet, trotz Regenzeit perfekt mitgespielt hat), die Menschen welche sich, und uns mit Jambo grüßten, jene die Hakuna Matata (es gibt keine Probleme) lebten, die sich mit pole pole (langsam, langsam) genau so wenig unter Stress setzten wie wir es in den 2 Wochen auf Sansibar taten, dem Archipel im Indischen Ozean, gegenüber von Tansania und Kenia, nördlich von Mauritius am Kiwengwa Beach.
Und wenn du mich fragst wo´s am schönsten war, sag ich SANSIBAR!!!