Türkische Republic Zypern

Ich fasse es nicht…mein erster Flug steht an.

Bis Mitte 40 musste ich darauf warten.Ich freue mich, aber ein leichtes komisches Gefühl im Magen bleibt wenn ich daran denke. Wir haben heute noch darüber gesprochen wie wir eigentlich auf dieses Urlaubsziel kamen – keiner weiß es…

Urlaubsziel: Türkische Republik Nordzypern

Hört sich echt toll an, vor allen Dingen für mich, die bisher gerne Urlaub an der Nordsee, in den Bergen und auch gerne bei Regen gemacht hat. Durch Freddy habe ich gelernt die Sonne und Wärme zu lieben und sie als „Freund“ zu betrachten. Das Einzige was niemals mein Freund sein wird….Seeigel!

Das 1. Problem: Koffer packen

Ich bin eine Frau, die eigentlich wirklich nicht viel Klamotten im Kleiderschrank hat, aber beim Koffer packen war meine Frage wie ich alles dort unterbringen soll. Alles erst einmal auf‘s Bett und mal versuchen. Siehe da es ging und die Kilo Zahl passte auch. Freude. Hätte mir jemand vorher gesagt dass ich die Hälfte wieder ungetragen mitbringe wäre alles einfacher gewesen.

Das 2. Problem: Stress auf der Fahrt zum Flughafen

Ok, ich weiß, den Stress mache ich mir selber. Ich habe jedes mal die Panik im Stau zu stehen und nicht rechtzeitig am Flughafen zu sein. Aber ich habe einen tollen Mann…Freddy. Er ist ein Mann, der rechtzeitig losfährt und bisher auch immer geschmeidig ankam. Ein Goldmann.

Das 3. Problem: Kofferaufgabe

Irgendwie habe ich immer wieder Bedenken, den Koffer aufzugeben, durch die Kontrollen zu gehen usw. ich weiß auch nicht…bisher hat immer alles funktioniert. Das Boarding begann und wir durften in das Flugzeug einer mir nicht bekannten Airline.

…die Panik stieg so langsam auf…mein Herz raste..die Hände schweißnass…ich bekam keine Luft mehr..Schweißperlen auf der Stirn…ich bekam Panik….fluchtartig bin ich die Gangway zurück ge laufen…unser Urlaub war dahin….STOP….so hat es Freddy befürchtet….aber ich war richtig entspannt, keine schweißnassen Hände…ich habe mich gefreut.

Das 4. Problem: Sitztiefe

Wir bestiegen das Flugzeug und wurden von den Stewardessen an unseren Platz verwiesen…dann der Schreck… die Lehnen/Kopfstützen waren so eng zusammen das ich wirklich an mir runter geschaut habe und überlegt habe wie ich dort 5 Stunden aushalten soll. Ich war ja schlau und wollte die Armstütze am Mittelgang hochstellen um doch besser in den Sitz zu kommen. Da wurde mir meine Unerfahrenheit fast zum Verhängnis. Diese Lehnen lassen sich nicht hochstellen. Irgendwie quetschte ich mich da rein und es ging…musste ja. Man glaubt es nicht, aber wir wurden bewirtet.

Ein Fruchtbonbon…lecker.

Der Start war echt toll und ich hatte richtig Spaß. Ab Richtung Istanbul. Dort gelandet war ich schon echt platt …im Flugzeug war es so richtig schön warm. Das erste was mir am Flughafen in den Sinn kam….ein WC musste her…im Flugzeug wollte ich die mich doch nicht so quälen..Ihr wisst ja…Sitz eng,  Armlehne nicht verstellbar, schmale Gänge und da habe ich auch mal so kombiniert…WC wird eng sein. Ich zu Freddy…ich muss mal und weg war ich.

5. Problem: WC

Endlich ein WC gefunden und meine Freude war recht groß. Es hatten gefühlt alle Frauen im Flughafen die gleiche Idee. Ich musste warten. Meine Befürchtung war ja noch, dass es dort nur diese komischen Hocktoiletten  gab…aber die WCs waren ullifreundlich. Währenddessen war Freddy auf der Suche nach einer Info wo wir die Tickets für den Weiterflug bekommen. Ein netter Mitarbeiter packte sich unsere Unterlagen und fuhr weg. Ganz schnell. Freddys Panik war natürlich groß. Aber alles zero…der nette Mann kam mit unseren Bordtickes und teilte ihm mit das wir uns beeilen müssten. Da kam ich wieder ins Spiel. Meine Blase war noch nicht leer. Endlich kam ich dran und war heile froh. Ich wurde von Freddy schon sehnsüchtig erwartet und wir liefen eiligen Schrittes gen Gate…gefühlte 477 Gates weiter sind wir endlich angekommen und konnte das Boarding erledigen. Die Panik kam auf…schweißnasse Hände…nee Spaaaß… Was glaubt Ihr…gleiche Fluggesellschaft, gleiche Sitze…und….gleiche Fruchtbonbon …lecker. Auf nach Zypern.

Endlich gelandet und die Welt war warm und freundlich. 2 Stunden Transfer und wir waren am Hotel. Einchecken am späten Abend und mit leeren Magen das Zimmer suchen.

Problem 6: Zimmer

Wenn ich mir etwas vorstelle und es dann nicht bekomme…zu meiner Ehrenrettung muss ich sagen das die Welt am 2. Tag immer gut aussieht. Der Stress, langer Flug usw. Ich wollte ein Zimmer im Haupthaus mit Meerblick. DSC_0182Was haben wir bekommen. Ein Zimmer in einem kleinen Nebenhaus, ohne Meerblick. Im Nachhinein betrachtet ein echter Volltreffer. Keine stinkenden Flure im Haupthaus, kein Fahrstuhl fahren und kein Wind auf Balkonen. Wunderbar. DSC_0184-remove-redeyeDas Problem war allerdings das Zimmer zu finden. Die Beschreibung von der Rezeption war so präzise, dass mehrere Parteien planlos umher liefen. Der Vorteil: Wir haben den Pool gefunden…echt toll und wir freuten uns auf unsere erste Poolbenutzung. Dann endlich kam ein Angestellter und zeigte uns allen wo unsere Zimmer waren. Ich gebe zu, ich war erst echt enttäuscht. Kein Balkon, Blick auf ein Feld und irgendwie „abgeschoben“.  Das stellte sich aber als Blödsinn raus und als Volltreffer. Der erste Morgen, die Sonne strahlte und wir gingen zum Frühstück. Schnell einen Platz auf der Außenterrasse gesucht und ab zum Buffet. Das Buffet hatte richtig viel Auswahl. Kaffee durften wir uns selber holen, Wasser wurde uns gebracht…toll mein ersten „all inclusive“ Urlaub fing an. Ach ja, die Terrasse lag genau am Strand und ich sah das Mittelmeer…toll und ich durfte später dort herein springen.

Problem 6: Schnorcheln

Wir gingen mit unseren Schwimmsachen und unseren Schnorchelbrillen direkt zum Wasser. War recht frisch, aber man gewöhnt sich ja dran. Freddy tauchte ab wie ein Delphin und dann versuchte ich es. Ein Problem…ich habe nicht viel Luft. Das andere Problem…ich tauchte ab und ploppte wie eine Boje nach 30 cm wieder auf… mit dem Hintern zuerst. Kennt ihr das, wenn man dann noch versucht sich mit den Armen nach unten zu ziehen… blöde Situation die auch irgendwie kein Spaß machte. Aber dank eines guten Tauchlehrers habe ich es dann doch geschafft, blieb unter Wasser und konnte die tolle Unterwasserwelt genießen. Was habe ich nicht alles verpasst. Ich bin unter einen Schwarm Fische getaucht und in dem Schwarm wieder hoch gekommen…tauchte weiter und merkte gar nicht wie lange das eigentlich war…Rekord…ich weiß nicht wie lange, aber mein Tauchlehrer Freddy war stolz auf mich.

Ich war wirklich erstaunt/erschreckt, wie dreckig es außerhalb der Hotelanlagen war. Aber irgendwie auch klar. Viele Gebäude wurden angefangen und als Ruinen zurück gelassen. Das ist aber in anderen Ländern genauso. Farmagusta ist dafür auch ein gutes Beispiel. Ich muss ja gestehen, dass ich mich dort nicht so wohl gefühlt habe, weil ich dachte dass ich mitten in einem Kriegsgebiet bin. DSC_0487Die Geisterstadt Varosia ist seit 1974 militärisches Sperrgebiet und so einige Prominente haben dort ein Haus und können es nicht nutzen. 101qdidj_1_DSC_0897Durch die Stadt zu schlendern war aber trotzdem schön. Ich konnte meinen ersten Granatapfelsaft trinken – fürchterlich sauer und nichts für meinen empfindlichen Magen-, in die Geschäfte rein schauen (ich bin da ja eher Mann und möchte das nicht) und auf dem Marktplatz dem Treiben zuschauen.

 

Wir sind ein bisschen durch die Stadt geschlendert und haben wirklich tolle Ecken gesehen, eine Stadtmauer mit ganz tollem, weiten Blick, Kirchen und alte Gebäude. Da war meine Welt doch wieder in Ordnung.

Es gab auch viele nachdenkliche Momente…

Wir schlenderten weiter durch die Stadt, sahen uns einen Friedhof an, wo in einem Jahr sehr viele Bürger im Bürgerkrieg gefallen sind.1022fbbf_1_DSC_0861 Ein letztes ausruhen auf einem großen Platz, es wurde dunkel und wir mussten dann auch so langsam zum Bus, der uns wieder zum Hotel brachte.

Das abendliche Buffet war echt toll.

Leider wurden die vielen Sorten von Oliven morgens aufgetischt…da will die doch keiner essen. Abends lagen sie nur echt spärlich auf dem Buffettisch. Aber egal…wer da nichts gefunden hat ist selber schuld. Alles lecker und der Nachtisch…herrliches Eldorado…Süßspeisen so weit das Auge reicht.

Man kann gar nicht so viel probieren wie man möchte. Einen Abend kam Freddy freudestrahlen an: die haben ein Spanferkel auf dem Spieß…???? ich glaube nicht Timm….vielleicht eher ein Lamm??? Muslimisches Land???. Ok ich hatte auch mal Recht ;-). Auch das „nicht Spanferkel“ war total lecker und man konnte sehen, dass die Köche dort richtig viel Spaß hatten. Ein wundervoller Abend.

Problem 7: Service

Nach dem Buffet wollten wir noch einen Wein auf der Terrasse am Wasser trinken…wollten aber dann kam der Keller ins Spiel…oder eben nicht. Wir winkten, wir riefen und machten uns bemerkbar. Endlich er hat uns gesehen und die Bestellung aufgenommen. Nach gefühlten Stunden machten wir uns wieder bemerkbar. Wir winkten, wir riefen….er kam auf uns zu und entschuldigte sich…er hat uns vergessen. Wir freuten uns auf den Wein und wie der schmeckt. Nach gefühlten Stunden machten wir uns wieder bemerkbar. Wir winkten…wir riefen…und er kam und entschuldigte sich..er hat uns vergessen. Er rannte los…und was soll ich sagen…der Keller und der Wein kamen… der Wein schmeckte sogar. Nach ein paar mal Trinkgeld und geduldigen freundlichen Worten bekamen wir ohne Bestellung sofort den Wein serviert und wir hatten  einen Freund fürs Leben…bzw. für unseren Aufenthalt.DSC_1192-remove-redeye

Wir wollten dann auch mal einen kleinen Spaziergang machen. Zu den Ruinen von Salamis – gefühlte 5 Km am Strand entlang. Ja ok, ich bin nicht so die Sportskanone. Das war aber echt toll und wunderschön.

Wir kamen dort nachmittags an und blieben bis zum Schluss. Es fehlte nur noch jemand, der mir Weintrauben in den Mund steckte – natürlich ohne Kerne – und Luft mit dem Palmwedel zufächerte. Ein schöner Traum, der ausnahmsweise nicht in Erfüllung ging. Es war wirklich toll…teilweise konnte man sich so richtig vorstellen, wie früher dort gelebt wurde, Menschen umher liefen, Pferdekarren den mit Pflastersteinen bestückten Weg entlang fuhren. Der schönste Platz war allerdings das Amphitheater…

wunderschöne Kulisse…bei Sonnenuntergang. Ich stieg meine allseits beliebten Stufen hoch, setzte mich auf die Steine und genoss den Klag Freddys Stimme, der unten geblieben ist und sich in die Mitte gestellt hat. Was für eine Akustik… die Sonne ging unter, die Stille (mittlerweile war Feddy auch oben), die noch warmen Sonnenstrahlen, der wunderschöne Sonnenuntergang und wir Arm in Arm….seufz…das war sooooo schön.

Wir liefen den Weg am Strand zurück, mir war warm und wir hatten leider schon unser ganzes Wasser ausgetrunken. Freddy kühlte sich im Meer ab, ich bin ja Frau…hatte kein Handtuch mit, kein Badeanzug an usw. also schwitzte ich so weiter vor mich hin. Endlich kamen wir am Hotel an und ich war fertig. Dusche, neue Sachen und der Abend konnte mit Essen und gemütlich Wein trinken (wir haben diesen dann auch immer schnell bekommen) ausklingen.

Am Strand durften wir noch einem Brautpaar beim Fotoshooting zuschauen, eine richtig tolle Asmosphäre…

Ein schöner Tag ging zu Ende.

Der nächste Ausflug ging in das Tal von Sichem. Dort war ein Brunnen, der auch als Quelle Jakobs bezeichnet wurde. Na ja, spektakulär war das nicht. Die Esel dort waren viel interessanter. Sie liefen frei herum, stellten sich vor den Bus und haben Wegezoll erbettelt.

Ich weiß jetzt aber auch nicht ob das alles immer so funktioniert hat. Freddy freuten sich schon auf den Schildkrötenstrand. Es war ein wirklich schöner Strand mit tollen Sitz- und Liegemöglichkeiten. Ich habe mich natürlich hingelegt und Freddy wollte unbedingt ins Wasser. Da hatten wir auch vorgesorgt, Badehose an und weg war er. Das Wasser war herrlich aber keine Schildkröten weit und breit…egal, die Abkühlung war da.

Die Fahrt ging dann nachmittags wieder zum Hotel. Ein rundherum toller Tag und viele Eindrücke. Auf dem Hinweg haben wir auch noch eine Olivenfabrik besichtigt. Jetzt weiß ich auch, dass die grünen Oliven noch unreif sind die dunklen Oliven vollreif sind. Die Kerne der grünen Oliven sollte man auch ab und an verschlucken, sie haben gute Stoffe und lösen sich auch komplett auf. Das habe ich allerdings noch nicht ausprobiert, man weiß ja nie. Anschließend wurde wir in einen Verkaufsladen geführt.

Natürlich haben wir Olivenöl mitgenommen…aber zu Hause hatte dieser einen ganz komischen Geschmack – nichts für mich.

Die restlichen Tage verbrachten wir am Pool, im Pool, im Meer, auf den Liegen, beim essen, beim schlafen …..DSC_0244

Ein wundervoller Allinclusive Urlaub ging zu Ende … Tschüß Zypern.

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Bleibt neugierig und genießt das hier und jetzt.

 

 

Autor/in (soviel Zeit muss sein) : Ulli Schäfer

 

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